Bewaffnete Auseinandersetzungen wurden während des Dreißigjährigen Krieges in Feldschlachten und Belagerungen von befestigten, strategisch wichtigen Städten ausgetragen.
Ein Regimentskommandant musste zu dieser Zeit nicht nur profunde Kenntnisse auf den Gebieten der Mathematik, Geometrie, Taktik und des Ingenieurwesens vorweisen, sondern auch die Fähigkeit, mit starker Hand die eigenen Truppen zu disziplinieren, um Willkür in der Schlacht zu vermeiden und Übergriffe auf die einheimische Bevölkerung zu verhindern.
Blick in die Ebene 5 "Technik und Mensch im Krieg"
Grundsätzlich bestanden die Armeen aus drei Waffengattungen: Die Infanterie, bestehend aus Pikenieren und Musketieren, bildete die wichtigste taktische Einheit im Gefecht. Die Kavallerie diente dazu, den Gegner durch wendige Manöver und schnelle Bewegungen zu überraschen. Die Artillerie bestand im 17. Jahrhundert zumeist aus sehr schweren Geschützen, die von Pferden gezogen werden mussten und sich nach Beginn einer Schlacht nicht mehr bewegen ließen. Sie sorgte im Belagerungskrieg für die Beschädigung von Befestigungswerken und die Demoralisierung der Belagerten durch lauten Geschützdonner.
Reiter- und Fußsoldaten (Pikeniere und Musketiere) sowie die Geschütze unterwegs - aus: Diego Ufano, Archeley, Frankfurt 1614 - Sammlung Museum des Dreißigjährigen Krieges
Die Chancen, eine offene Feldschlacht oder eine Belagerung zu überleben, waren unter den einfachen Soldaten gering. In den Schlachten drohten ihnen vor allem Verwundungen durch Musketenkugeln und Blankwaffen, die nur schwer zu heilen waren. Während einer Belagerung hungerten die Soldaten der Belagerungsarmee ebensohäufig wie die Bewohner der belagerten Stadt.
Kugelzange - 17. Jhdt. - Sammlung Museum des Dreißigjährigen Krieges