Wittstocks Museumstraditionen reichen bis in das Jahr 1879 zurück. Leider fehlen die Sammlungen aus dieser Zeit. Nach den Kriegswirren begann 1955 wieder ein kleines Museum zu arbeiten, das 1957 als Kreisheimatmuseum Wittstock in den Turm der alten Burg zog.
Die derzeitige Ausstellung beginnt mit der Darstellung der bischöflichen Zeit (1271 – 1548) und macht mit der Stadtgeschichte Wittstocks als bischöflicher Residenzstadt – und damit das Zentrum der Region - vertraut. Man begegnet auch dem Frieden von Wittstock (1442), der die jahrhundertelang andauernden Grenzstreitigkeiten zwischen Mecklenburgern und Brandenburgern thematisiert. Die Stadt um 1600 kann man in einem Miniaturmodell kennenlernen. Es werden auch die landschaftstypischen Gewerke vorgestellt wie die Böttcherei, das Schuhmacherhandwerk, die Glasmacherei. Mehr als 10 Glashütten diesseits und jenseits der brandenburgisch-mecklenburgischen Grenze bestanden im Raum Wittstock. In einer kleinen, historischen Druckerei kann man – im Zeitalter des Computers - das Drucken mit beweglichen Lettern nachvollziehen.
Die nächste Etage stellt die massiven Veränderungen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Außerdem knüpft dieser Bereich an die Darstellung der Handwerkstraditionen an und zeigt die Entwicklung des Tuchmacherhandwerks zu einem hochmodernen industriellen Produktionszweig am Beispiel des Obertrikotagenbetriebes. Mit dem Dreißigjährigen Krieg endete die militärische Geschichte der Region natürlich nicht, denn bis zum Abzug der russischen Streitkräfte wurden fast 15 Prozent des Landkreises Wittstock militärisch genutzt. Auch diesem Teil der Geschichte kann man anhand zahlreicher, originaler Objekte nachspüren.
Neben einer regionalen DDR-Ausstellung aus dem Jahre 1984 kann auch ein historisches Schulzimmer (1909) besichtigt werden. Ja, Gruppen dürfen auch an einer Unterrichtsstunde aus längst vergangener Zeit teilhaben.